Pressemitteilung 006/2002


Zurückgehende Investitionen der Unternehmen des Thüringer Baugewerbes im Jahr 2000

Nachdem die seit 1996 rückläufige Entwicklung der Investitionen im Baugewerbe 1999 gestoppt werden konnte, wurden für das Geschäftsjahr 2000 wieder weniger Investitionen getätigt. Im Geschäftsjahr 2000 wurden nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 22,4 Prozent weniger Investitionen getätigt als 1999, gleichermaßen verursacht vom Bauhauptgewerbe mit -22,5 Prozent und vom Ausbaugewerbe mit -22,0 Prozent.
Dies geht aus der Unternehmens- und Investitionserhebung hervor, die jährlich im Rahmen der Statistiken des Baugewerbes durchgeführt wird.1)

Bauhauptgewerbe

In den 502 erfassten Unternehmen des Bauhauptgewerbes mit mindestens 20 Beschäftigten waren im Jahr 2000 insgesamt 25 720 Personen beschäftigt.
Gegenüber 1999 nahm per Saldo die Anzahl der auskunftspflichtigen Unternehmen um 18,2 Prozent ab, resultierend aus einem deutlicheren Abgang von Unternehmen (157) im Vergleich zu den Zugängen (45). Die Beschäftigtenzahl ging um 19,0 Prozent zurück.

Nachdem die Investitionen im Bauhauptgewerbe 1999 zu 1998 erstmals wieder angestiegen waren (+ 10,0 Prozent), sanken sie im Jahr 2000 gegenüber 1999 um 21 Millionen EUR (42 Millionen DM) bzw. 22,5 Prozent.
Die Investitionen im Bauhauptgewerbe in Höhe von insgesamt 73 Millionen EUR (143 Millionen DM) wurden von rund 88 Prozent aller erfassten Unternehmen (1999: 91 Prozent) getätigt.
Das Minus der Bruttoanlageinvestitionen ergab sich aus der Tendenz, sowohl weniger in Ausrüstungen als auch in Bauten und Grundstücke zu investieren. In beiden Strukturpositionen wurde ein Rückgang von 19,1 bzw. 38,1 Prozent festgestellt.
Der höchste Anteil an den getätigten Investitionen entfiel 2000 mit 63 Millionen EUR (123 Millionen DM) bzw. 85,7 Prozent auf die Ausrüstungsgüter. Ein Jahr zuvor waren es 82,1 Prozent.

Die Investitionen pro Beschäftigten beliefen sich auf 2847 EUR (5 569 DM). Sie verringerten sich damit binnen Jahresfrist um 130 EUR (254 DM), da die Investitionssumme stärker sank als die Beschäftigtenzahl.
Im Jahre 2000 zeigte das Verhältnis der Investitionen zum Umsatz, dass 3,7 Prozent des Umsatzes investiv gebunden waren (1999: 3,8 Prozent).

Von der Möglichkeit Ausrüstungen und Immobilien zu mieten oder zu pachten, machte ähnlich wie im Jahr zuvor fast ein Fünftel der Unternehmen Gebrauch. Der Wert der neu gemieteten und gepachteten Sachanlagen betrug 8 Millionen EUR (15 Millionen DM). Damit spielte das Leasing im Thüringer Bauhauptgewerbe eine beachtliche Rolle.

Ausbaugewerbe

Für das Geschäftsjahr 2000 wurden im Thüringer Ausbaugewerbe (mit mindestens 20 Beschäftigten) 369 meldepflichtige Unternehmen mit 14 774 Beschäftigten registriert. Das waren 75 Betriebe (115 Abgänge und 40 Zugänge) und über 3 000 Beschäftigte weniger als im Geschäftsjahr 1999.
Nach Berechnungen des Thüringer Landesamtes für Statistik nahmen die Investitionen dieser Unternehmen gegenüber 1999 um 22,0 Prozent ab, nachdem 1999 zu 1998 noch eine leichte Zunahme von 0,4 Prozent verzeichnet wurde. Dabei verfehlten die Ausrüstungsinvestitionen um 17,8 Prozent und die Investitionen bei Grundstücken und Bauten um 38,4 Prozent das Vorjahresniveau.

Etwa 87 Prozent (1999: 91 Prozent) aller erfassten Unternehmen des Ausbaugewerbes tätigten im Jahr 2000 Investitionen in Höhe von 21 Millionen EUR (41 Millionen DM).
Je Beschäftigten errechnet sich damit eine Investitionssumme von 1 416 EUR (2 769 DM). Das waren 89 EUR (174 DM) weniger als 1999, was auf einen schnelleren Rückgang des Investitionsvolumens (- 22,0 Prozent) gegenüber der Anzahl der Beschäftigten (- 17,1 Prozent) zurückzuführen ist.

Im Ausbaugewerbe wurden 17 Millionen EUR (34 Millionen DM) bzw. 83,7 Prozent in Ausrüstungen, wie z.B. in Maschinen und Geräten investiert (1999: 79,4 Prozent).
Bezogen auf den Umsatz erreichten die Bruttoanlageinvestitionen 2000 einen Anteil von 2,1 Prozent (1999: 2,4 Prozent).

Im Geschäftsjahr 2000 gab es im Ausbaugewerbe 67 Unternehmen mit Mietinvestitionen. Das waren rund 18 Prozent der Unternehmen dieses Bereiches (1999: fast 22 Prozent). Der Wert der neu gemieteten und gepachteten Sachanlagen, die fast ausschließlich Ausrüstungen waren, betrug dabei 4 Millionen EUR (7 Millionen DM).

1) Da auf Bilanzdaten der Unternehmen Bezug genommen wird, kann eine statistische Erhebung erst relativ spät nach Abschluss des Geschäftsjahres erfolgen.
In die Erhebung einbezogen sind Unternehmen des Bauhauptgewerbes (Vorbereitende Baustellenarbeiten, Hoch- und Tiefbau) und des Ausbaugewerbes (Bauinstallation, Sonstiges Baugewerbe) mit mindestens 20 Beschäftigten.

Erfurt, den 08. Januar 2002


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