Pressemitteilung 035/2002


Ozonschichtschädigende und klimawirksame Stoffe im Jahr 2000 hauptsächlich als Kältemittel verwendet

Seit mehr als 20 Jahren wird eine allgemeine Abnahme der Ozonkonzentration in der Stratosphäre beobachtet und die Ausmaße der Ozonlöcher werden immer größer. Die Europäische Union reagierte bereits 1987 durch die Unterzeichnung des Montrealer Protokolls und 1994 mit der Verabschiedung einer Verordnung über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen (Neufassung: Verordnung (EG) Nr. 2037/2000 vom 29. Juni 2000). Die in dieser Verordnung aufgelisteten ozonschichtschädigenden Stoffe werden als geregelte Stoffe bezeichnet.

Im Jahr 2000 wurden in Thüringen 103,5 Tonnen ozonschichtschädigende (geregelte) und klimawirksame Stoffe verwendet 1). Damit lag der Gesamteinsatz dieser Stoffe, die in erster Linie als Kältemittel verwendet werden, um 6,4 Tonnen höher als im Jahr 1999. Das Ozonzerstörungspotential, welches in ODP - gewichteten Tonnen (ODP: Ozone Depletion Potential) gemessen wird, sank dagegen von 4,5 Tonnen im Jahr 1999 auf 3,1 Tonnen im Jahr 2000, was auf einen vermehrten Einsatz von Ersatzstoffen hinweist.

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik wurden im Jahr 2000 in Thüringen 12,4 Tonnen geregelter Stoffe verwendet und damit 23 Prozent weniger als im Jahr 1999. Die geregelten Stoffe haben je nach Stoffart ein verschieden hohes Ozonzerstörungspotential. Die in Thüringen verwendeten FCKW (vollhalogenierter Fluorchlorkohlenwasserstoff) und H - FCKW (teilhalogenierter Fluorchlorkohlenwasserstoff) entsprechen dem Ozonzerstörungspotential von 3,1 Tonnen R 11, dem FCKW, welches als Bezugsgröße verwendet wird.

Als Kältemittel wurden 100,0 Tonnen verwendet, davon waren 82,4 Tonnen das Ersatzkältemittel R 134a, welches wie andere H - FKW (teilhalogenierter Fluorkohlenwasserstoff) keine negative Auswirkung auf die Ozonschicht hat. Sowohl geregelte, also ozonschichtschädigende Stoffe, als auch die verwendeten Ersatzstoffe sind klimawirksame Gase, welche genau wie Kohlendioxyd (CO2) die Erderwärmung beschleunigen. Das Treibhauspotential wird in 1000 GWP - gewichteten Tonnen (GWP - Global Warming Potential) angegeben, indem auf die entsprechende Menge CO2 umgerechnet wird.
Wie das Thüringer Landesamt für Statistik errechnete, ist mit 169,2 Tonnen im Jahr 2000 gegenüber 181,4 Tonnen im Jahr 1999 (in 1000 GWP - gewichteten Tonnen) auch bezüglich des Treibhauseffektes eine positive Entwicklung eingetreten.
Die Emissionen der eingesetzten Stoffe entsprechen rund 1 Prozent des derzeit jährlich durch energiebedingte CO2-Emissionen in Thüringen verursachten Treibhauspotentials.

1) Für die Statistik über ozonschichtschädigende und klimawirksame Stoffe werden ausschließlich Unternehmen, die mehr als 50 kg eines relevanten Stoffes im Jahr verwenden, berücksichtigt.

Erfurt, den 26. Februar 2002


zum Seitenanfang