Pressemitteilung 142/2002


853 Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Jahr 2001 in Thüringen

Im Jahr 2001 wurden in Thüringen 853 Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 71 Maßnahmen bzw. 9,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bei weit mehr als einem Drittel aller Maßnahmen (38,1 Prozent) suchten die Kinder und Jugendlichen von sich aus Schutz bei den Behörden.
In 528 Fällen bzw. 61,9 Prozent wurde eine Gefährdung der jungen Menschen gesehen und deshalb eine Maßnahme angeregt. Davon wurden 20,3 Prozent der Maßnahmen durch die Jugendämter bzw. sozialen Dienste angeregt, 20,2 Prozent durch die Polizei bzw. Ordnungsbehörde, 8,9 Prozent durch die Eltern und weitere 12,5 Prozent durch Lehrer, Ärzte, Nachbarn, Verwandte und sonstige Personen.

In fast der Hälfte der Fälle (45,5 Prozent ) waren die Kinder unter 14 Jahre, in 99 Fällen bzw. 11,6 Prozent sogar noch keine sechs Jahre.

Die Maßnahmen insgesamt betrafen mehr Mädchen (56,0 Prozent) als Jungen.

Im Durchschnitt waren ein bis zwei Ursachen Anlass der Hilfe.
Den Hauptanteil hatten dabei mit fast einem Drittel (30,9 Prozent) Beziehungsprobleme von Kindern und Jugendlichen. Weitere Schwerpunkte bildeten mit fast einem Fünftel (19,0 Prozent) die Überforderung der Eltern, mit 6,3 Prozent Vernachlässigung und mit 6,1 Prozent Schul- oder Ausbildungsprobleme.

Fast die Hälfte aller Maßnahmen zum Schutz der Kinder und Jugendlichen (46,6 Prozent) dauerte maximal sechs Tage, ein Fünftel (20,0 Prozent) dauerte zwei Wochen und weitere 33,4 Prozent dauerten mehr als 15 Tage.

Mit 453 Fällen endete die Mehrzahl der Maßnahmen (53,1 Prozent) mit der Rückkehr der Kinder und Jugendlichen zu den Sorgeberechtigten bzw. Pflegefamilien.
In weiteren 263 Fällen bzw. 30,8 Prozent wurden erzieherische Hilfen außerhalb des Elternhauses eingeleitet wie z.B. Unterbringung in einem Heim. In 68 Fällen (8,0 Prozent) wurden andere stationäre Hilfen eingeleitet bzw. es übernahm ein anderes Jugendamt den Schutz und in 69 Fällen bzw. 8,1 Prozent schloss sich keine weitere Hilfe an.

Erfurt, den 03. Juni 2002


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