Pressemitteilung 240/2002


Im 1. Halbjahr 2002 weniger Baugenehmigungen im Wohnbau

Von Januar bis Juni 2002 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 2 421 Wohnungen zum Bau freigegeben. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber den ersten sechs Monaten 2001 um 24,1 Prozent zurück. Die seit 1997 andauernde rückläufige Entwicklung, die deutschlandweit bereits seit 1995 zu beobachten ist, setzte sich damit fort.

Rund 86 Prozent der genehmigten Wohnungen werden in Neubauten entstehen.
Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 1 911 Wohnungen 25,2 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis Juni 2001.
Betrachtet man dabei die einzelnen Wohngebäudearten, verlief die rückläufige Entwicklung unterschiedlich. So lag bei den Einfamilienhäusern das Genehmigungsergebnis mit 1 401 Wohnungen um 17,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bei den Wohnungen in Zweifamilienhäusern (274 Wohnungen) gab es einen Rückgang um 25,5 Prozent. Am deutlichsten ging mit 236 Wohnungen die Anzahl der in neuen Mehrfamilienhäusern zum Bau freigegebenen Wohnungen zurück und erreichte nur noch die Hälfte des entsprechenden Vorjahresergebnisses.

Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, war ebenfalls rückläufig. Hier wurden mit 349 Wohnungen 39,4 Prozent weniger genehmigt als im Jahr zuvor.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten Thüringens, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern, ist auch weiterhin mit einer geringen Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten, vor allem für Mehrfamilienhäuser, zu rechnen.

Das Auftragsvolumen des Thüringer Bauhauptgewerbes im Wohnungsbau sank in den ersten sechs Monaten 2002 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 31,1 Prozent.
Ausgehend von der dargestellten Situation auf dem Wohnungssektor können in nächster Zeit keinerlei Impulse für die Auftragseingänge im Wohnungsbau in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, Juni 2002“.

Erfurt, den 21. August 2002


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