Pressemitteilung 285/2002


Das Thüringer Bauhauptgewerbe im Juli und von Januar bis Juli 2002 im Vergleich

Im Juli 2002 ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik der Umsatz in den Thüringer Betrieben des Bauhauptgewerbes1) mit 17,0 Prozent im Vergleich zum Juli 2001 sehr viel deutlicher als in den neuen Bundesländern und in Deutschland zurück.
Der preisbereinigte Index des Auftragseingangs, der als ein wichtiger Frühindikator zur konjunkturellen Entwicklung gilt, lag in Thüringen um 11,3 Prozent unter dem Wert vom Juli 2001. Der Index für Deutschland verringerte sich um 3,3 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten sank in Thüringen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21,5 Prozent und damit deutlicher als in den neuen Bundesländern und in Deutschland.
Die Umsatzproduktivität lag in Thüringen mit 8 795 Euro unter dem Umsatz je Beschäftigten der neuen Bundesländer und Deutschlands. Die Steigerung gegenüber Juli 2001 fiel in Thüringen geringer als in Deutschland aus, aber nur knapp halb so groß als in den neuen Bundesländern.
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden ist in Thüringen im Vergleich mit den neuen Bundesländern und Deutschland am deutlichsten gesunken (- 19,4 Prozent).

Von Januar bis Juli 2002 verringerte sich der Umsatz in den Betrieben des Thüringer Bauhauptgewerbes1) mit 15,8 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres nahezu doppelt so schnell als in Deutschland und den neuen Bundesländern.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres verzeichneten die bauhauptgewerblichen Betriebe Thüringens preisbereinigt 12,5 Prozent geringere Auftragseingänge als vor Jahresfrist. In Deutschland verringerte sich die Baunachfrage mit 5,7 Prozent um die Hälfte gemäßigter.

Mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen um ein Fünftel lag Thüringen im Durchschnitt von Januar bis Juli 2002 über dem rückläufigen Ergebnis der neuen Bundesländer. In Deutschland ging die Beschäftigtenzahl um mehr als ein Zehntel zurück.
Auch bei den geleisteten Arbeitsstunden wurde für Thüringen der höchste Rückgang registriert. In den neuen Bundesländern und in Deutschland sank die Zahl der geleisteten Arbeiterstunden ebenfalls, aber geringer.
Der höchste Anstieg des Umsatzes je Beschäftigten wurde für die neuen Bundesländer ermittelt. In Thüringen stieg er mit 5,3 Prozent jedoch nur halb so schnell. Für Deutschland ergab sich ein noch geringerer Zuwachs ( 4,9 Prozent).

1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten des Bauhauptgewerbes befragt.

Ausgewählte Merkmale für Deutschland, die neuen Bundesländer und Thüringen
im Bauhauptgewerbe 1) Juli 2002 und Januar bis Juli 2002
Merkmal Einheit Juli 2002 Januar bis Juli 2002
Absolute
Werte
Entwicklung
zum Vorjah-
resmonat
um %
Absolute
Werte
Entwicklung
zum Vorjahres-
zeitraum
um %
Beschäftigte im Monatsdurchschnitt Deutschland 1000
Personen
517,5 - 12,1 514,5 - 11,7
Neue Bundesländer 137,6 - 17,5 136,8 - 17,3
Thüringen 22,0 - 21,5 21,8 - 20,0
Arbeitsstunden Deutschland Millionen
Stunden
58,20 - 9,9 340,93 - 12,1
Neue Bundesländer 15,94 - 16,0 93,88 - 16,6
Thüringen 2,67 - 19,4 14,87 - 21,4
Lohn und Gehalt Deutschland Millionen
EUR
1 346,2 - 7,2 8 553,6 - 9,0
Neue Bundesländer 282,0 - 12,9 1 811,1 - 14,7
Thüringen 45,5 - 15,8 284,3 - 17,0
Gesamtumsatz Deutschland Millionen
EUR
5 874,4 - 6,7 32 246,0 - 7,4
Neue Bundesländer 1 340,6 - 7,5 7 287,2 - 8,2
Thüringen 193,8 - 17,0 1 061,6 - 15,8
Umsatz-
produktivität
Deutschland EUR 11 350 6,1 62 675 4,9
Neue Bundesländer 9 742 12,1 53 273 11,0
Thüringen 8 795 5,7 48 746 5,3
Index des Auftragseingangs Deutschland Basis 1995=100 75,2 - 3,3 71,7 - 5,7
Thüringen 70,3 - 11,3 59,6 - 12,5

1) Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigte

Erfurt, den 07. Oktober 2002


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