Pressemitteilung 287/2002


Im 1. Halbjahr 2002 weiterhin rückläufige Wohnungsbaunachfrage
- Thüringen im Vergleich -

Von Januar bis Juni 2002 wurden in Thüringen mit den bisher 3  411 gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 2 421 Wohnungen zum Bau freigegeben. Damit ging die Anzahl der genehmigten Gebäude und der darin entstehenden Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem 1. Halbjahr 2001 um 18,1 bzw. 24,1 Prozent zurück. In den neuen Bundesländern wurden im 1. Halbjahr 2002 in 23 211 Wohn- und Nichtwohngebäuden 21 855 Wohnungen genehmigt. Das entsprach einem Rückgang von 9,6 Prozent bzw. 11,5 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreshalbjahr. Etwas besser sah das Deutschlandergebnis der ersten sechs Monate 2002 aus. Hier wurden mit 138 648 Gebäuden bzw. Baumaßnahmen 5,6 Prozent weniger genehmigt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Wohnungen ging um 9,1 Prozent auf 136 466 Wohnungen zurück.

Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren in Thüringen seit Jahresbeginn 2002 mit 1 911 Wohnungen ein Viertel weniger eingeplant als von Januar bis Juni 2001.
In den neuen Bundesländern ging die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen um 14,5 Prozent auf 17 668 Wohnungen zurück. Deutschlandweit wurden in neuen Wohngebäuden 119 950 Wohnungen (- 9,4 Prozent) genehmigt.

Die Betrachtung nach Gebäudearten zeigt eine unterschiedliche Entwicklung:
In Thüringen ging die Zahl der geplanten Einfamilienhäuser im 1. Halbjahr 2002 um 17,9 Prozent zurück, in den neuen Bundesländern um 10,1 Prozent, im gesamten Bundesgebiet um 3,0 Prozent.
Im untersuchten Zeitraum wurden in Thüringen 25,5 Prozent weniger Wohnungen in neuen Zweifamilienhäusern genehmigt, in den neuen Bundesländern 18,4 Prozent weniger. In ganz Deutschland war der Rückgang mit 5,3 Prozent nur einstellig.
Am deutlichsten fiel im 1. Halbjahr 2002 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreshalbjahr der Rückgang von Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern aus In Thüringen waren es 50,9 Prozent, in den neuen Bundesländern 24,9 Prozent und in Deutschland 21,9 Prozent weniger.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten der neuen Bundesländer, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus ist in den neuen Bundesländern – wie auch in Thüringen - weiterhin mit einer geringen Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten, vor allem für Mehrfamilienhäuser, zu rechnen.

Erfurt, den 02. Oktober 2002


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