Pressemitteilung 315/2002


Anbauflächen in Thüringen 2002
Acht Zehntel der Ackerflächen mit Getreide und Ölfrüchten bestellt

Nach den endgültigen Ergebnissen der „Bodennutzungshaupterhebung 2002“ bauten die Thüringer Landwirte 383 203 Hektar Getreide (einschließlich Corn-Cob-Mix und Körnermais) an. Damit waren 62 Prozent der 618 009 Hektar Thüringer Ackerfläche mit Getreide bestellt. Dennoch lag die Anbaufläche von Getreide um 10 670 Hektar bzw. 2,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, bleibt der Winterweizen mit einem Flächenanteil von 56 Prozent an der Getreidefläche die meist angebaute Getreideart.
Auf 215 449 Hektar wurde in diesem Jahr Winterweizen angebaut. Das waren 2 161 Hektar (+1,0 Prozent) mehr als 2001 und zugleich die bisher höchste Anbaufläche seit der Wiedervereinigung Deutschlands.
Wintergerste, die nach Winterweizen an zweiter Stelle rangiert, wurde auf 65 623 Hektar bestellt. Die Anbaufläche war um 5 699 Hektar bzw. 8,0 Prozent geringer als im Vorjahr.
Die überwiegend zur Braugerste verwendete Sommergerste stand auf 53 274 Hektar (Vorjahr: 54 808 ha).
Mit 13 695 Hektar wurden 16,3 Prozent weniger Roggen ausgesät als im Jahr 2001 und der Anbau von Triticale (eine resistente Kreuzung zwischen Weizen und Roggen) wurde um 12,1 Prozent auf 20 633 Hektar zurückgenommen. Ebenfalls ging der Anbauumfang von Sommerweizen um 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 1 783 Hektar zurück.
Hafer übertrifft dagegen mit einer Anbaufläche von 6 937 Hektar das Vorjahresergebnis um 4,0 Prozent.

Mit Ölfrüchten waren 18,7 Prozent des Ackerlandes bestellt. Die Fläche wurde um 11,2 Prozent auf 115 420 Hektar ausgedehnt. Auf 112 152 Hektar (+11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr) stand dabei Winterraps. Inbegriffen ist hierbei der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen auf stillgelegten Flächen, der vertraglich gebunden war.

Die Anbaufläche von Hackfrüchten wurde gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent auf 14 408 Hektar ausgedehnt. Auf 11 207 Hektar standen Zuckerrüben und auf 2 686 Hektar Kartoffeln. Während der Zuckerrübenanbau um 4,0 Prozent erweitert wurde, ging die Kartoffelanbaufläche 2002 um weitere 4,5 Prozent zurück, so dass nur noch ein Viertel der Anbaufläche des Jahres 1991 mit Kartoffeln bestellt wurden.

Auf 19 849 Hektar wurden Hülsenfrüchte, darunter 17 233 Hektar Futtererbsen und 2 568 Hektar Ackerbohnen angebaut. Die Anbaufläche ging damit gegenüber der Vorjahresfläche um 2 534 Hektar bzw. 11,3 Prozent zurück. Geringer war die Anbaufläche von Hülsenfrüchten letztmalig im Jahr 1997. Dennoch gewann der Hülsenfruchtanbau in den zurück liegenden Jahren wesentlich an Bedeutung. So umfasste die Anbaufläche 2002 das 9-fache der Fläche von 1991.

Etwas gebremst wurde der Flächenrückgang der letzten Jahre im Anbau von Ackerfutter. Gegenüber dem Vorjahr ging die Fläche noch um 1,8 Prozent auf 58 890 Hektar zurück.
Silomais wurde auf 35 494 Hektar angebaut. Der Flächenrückgang um 359 Hektar bzw. 1,0 Prozent war gering.
Ackergras wuchs auf 10 960 Hektar ( 2001: 11 231 ha) und Luzerne wurde auf 4 923 Hektar (2001: 5 157 ha) angebaut.
Der Anbau von Klee entsprach mit 4 249 Hektar dem Anbauumfang im Jahr 2001, wo mit dieser Futterpflanze 4 242 Hektar bestellt waren.

22 078 Hektar des Ackerlandes waren Ackerbrache (einschließlich stillgelegter Flächen mit Beihilferegelung und konjunkturelle Stilllegungsflächen, ohne Anbau nachwachsender Rohstoffe). Damit lagen 3,6 Prozent des Ackerlandes brach. Im Vorjahr wurden 24 535 Hektar oder 3,9 Prozent der Ackerfläche nicht bestellt.

Erfurt, den 11. November 2002


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