Pressemitteilung 034/2003


Januar bis November 2002: Wohnungsbaunachfrage um ein Fünftel gesunken

Von Januar bis November 2002 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 4 519 Wohnungen zum Bau freigegeben. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber den ersten elf Monaten 2001 um rund ein Fünftel zurück (21,6 Prozent).
Die seit 1997 andauernde rückläufige Entwicklung, die deutschlandweit bereits seit 1995 zu beobachten ist, setzte sich damit unverändert fort.
Monat für Monat des Jahres 2002 wurde das jeweilige Niveau des Vorjahresmonats um ein Fünftel bis ca. ein Viertel verfehlt.

Nicht ganz 83 Prozent der genehmigten Wohnungen werden in Neubauten entstehen.

Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 3 531 Wohnungen 21,6 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis November 2001.
In den einzelnen Wohngebäudearten verlief die rückläufige Entwicklung unterschiedlich.
Die Genehmigungen für Einfamilienhäuser sanken um 15,7 Prozent auf 2 494 Wohnungen und die für Wohnungen in Zweifamilienhäusern um 21,5 Prozent auf 488 Wohnungen.
Am deutlichsten ging die Anzahl der in neuen Mehrfamilienhäusern zum Bau freigegebenen Wohnungen zurück. Mit 549 Wohnungen wurden nur knapp 60 Prozent des entsprechenden Vorjahresergebnisses erzielt.
Den höchsten Anteil am Wohnungsneubau hatten die Einfamilienhäuser mit 65 Prozent der Wohnungen.

Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, war ebenfalls rückläufig. Hier wurden mit 782 Wohnungen knapp ein Drittel weniger genehmigt als in den ersten elf Monaten 2001.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten Thüringens, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern, ist auch weiterhin mit einer geringen Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten, vor allem für Mehrfamilienhäuser, zu rechnen.

Das Auftragsvolumen des Thüringer Bauhauptgewerbes im Wohnungsbau sank in den ersten elf Monaten 2002 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 28,0 Prozent.
Ausgehend von der dargestellten Situation auf dem Wohnungssektor können in nächster Zeit keinerlei Impulse für die Auftragseingänge im Wohnungsbau in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, November 2002“.
Gemeldete genehmigte Wohnungen im Wohnungsneubau 2001 und 2002 nach Gebäudetypen

Erfurt, 29. Januar 2003


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