Pressemitteilung 074/2003


Im Dezember 2002 deutlich mehr Eigenheime genehmigt

Von Januar bis Dezember 2002 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 4 962 Wohnungen zum Bau frei gegeben. Damit ging die Anzahl der genehmigten Wohnungen einschließlich der Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden gegenüber dem Jahr 2001 um ein Fünftel zurück.
Gleichzeitig war es nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik das niedrigste Genehmigungsergebnis seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 1991. Die seit 1997 andauernde rückläufige Entwicklung, die deutschlandweit bereits seit 1995 zu beobachten ist, setzte sich im Jahr 2002 fort.

Im Dezember 2002 wurden jedoch deutlich mehr Wohnungsbaugenehmigungen erteilt, so dass der Rückgang zum vergleichbaren Vorjahresmonat nur 3,2 Prozent betrug. Die überdurchschnittlich hohe Dezemberzahl ist sicher auf die, für das Jahr 2003, angekündigten Änderungen bei der Förderung des Wohneigentums zurückzuführen. So soll es künftig die Eigenheimzulage nur für Haushalte mit Kindern geben, bei gleichzeitiger Absenkung der Einkommensgrenzen und der Grundförderung.


Gut 83 Prozent der im vergangenen Jahr genehmigten Wohnungen werden in Neubauten entstehen.
Im Wohnungsneubau haben die Bauherren mit 3 921 Wohnungen 20,2 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis Dezember 2001.
In den einzelnen Wohngebäudearten verlief die rückläufige Entwicklung jedoch unterschiedlich:
Einfamilienhäuser
Die Genehmigungen für Einfamilienhäuser sanken gegenüber dem Jahr 2001 um 11,8 Prozent auf 2 835 Wohnungen. Dieser vergleichsweise geringe Rückgang ist vor allem auf die im Dezember 2002 erhöhte Zahl an Baugenehmigungen zurückzuführen. Sie stiegen gegenüber Dezember 2002 um fast ein Drittel (31,7 Prozent).
Zweifamilienhäuser
Die Anzahl der Wohnungen in Zweifamilienhäusern sank um 23,6 Prozent auf 524 Wohnungen.
Mehrfamilienhäuser
Am deutlichsten ging die Anzahl der in neuen Mehrfamilienhäusern zum Bau freigegebenen Wohnungen zurück. Mit 562 Wohnungen wurden nur 55,6 Prozent des Vorjahresergebnisses erzielt.

Der größte Anteil am Wohnungsneubau entfiel im Jahresdurchschnitt 2002 mit 72,3 Prozent der Wohnungen auf Einfamilienhäuser. Im Dezember 2002 waren es 85,7 Prozent.

Die geplante Wohnfläche der Neubauwohnungen liegt bei rund 451 Tausend m2. Das sind 15,7 Prozent weniger als im Jahr 2001.
Dagegen ist die durchschnittliche Wohnfläche je Wohnung mit rund 115 m2 um ca. 6 m2 größer als im Jahr 2001.

Nach Bauherrengruppen betrachtet, waren im Jahre 2002 für die im Wohnungsneubau genehmigten Wohnungen die Privathaushalte mit 80,4 Prozent führend. Bei 11,9 Prozent der genehmigten Neubauwohnungen traten Wohnungsunternehmen als Bauherren auf.


Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, war ebenfalls rückläufig. Hier wurde mit 822 Wohnungen knapp ein Drittel weniger genehmigt als im Jahr 2001.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten Thüringens, der eingetretenen Marktsättigung, des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern, ist auch weiterhin mit einer geringen Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten zu rechnen.

Ausgehend von dieser dargestellten Situation können in nächster Zeit keinerlei Impulse für die Auftragseingänge im Wohnungsbau in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.
Das Auftragsvolumen des Thüringer Bauhauptgewerbes im Wohnungsbau sank beispielsweise im Jahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 26,2 Prozent.


Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, Dezember 2002“.

Gemeldete genehmigte Wohnungen 2001 und 2002

Erfurt, 20. März 2003


zum Seitenanfang