Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 28. April 2006 - Nr. 149

Frage der Woche Nr. 17 – Spargelzeit

Es hat so wunderbare Namen wie „Frühlingsluft in Stangen“, „essbares Elfenbein“, „königliches Gemüse“. Der Spargel - das Gemüse der Könige hat längst den Siegeszug auf die Teller der Welt angetreten. Frischer Spargel aus der Region ist Genuss pur.

Wir haben nachgeschaut wie viel Spargel in Deutschland angebaut wird und welchen Platz Thüringen einnimmt.
An welcher Stelle steht Thüringen beim Spargelanbau in Deutschland?

   A.   6. Platz
   B.   8. Platz
   C. 10. Platz

Lösung

 Die richtige Antwort ist C: 10. Platz  

Thüringen gehört nicht zu den großen Anbaugebieten in Deutschland. Die Spitzenreiter sind Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. In Berlin und in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen wird kein Spargel angebaut und im Saarland nur 13 Hektar. Thüringen belegt mit einer Anbaufläche von 354 ha einen 10. Platz und hat im vergangenen Jahr - gemessen an der Anbaufläche - Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein überholt.

In Thüringen standen im vergangenen Jahr 307 Hektar im Ertrag und 47 ha nicht im Ertrag, d.h. mit diesem königlichen Gemüse ist viel Geduld nötig, denn es liefert erst im dritten Jahr nach der Pflanzung die erste volle Ernte.
Auf über einem Fünftel (21,4 Prozent) der Thüringer Gemüsefläche wächst Spargel. Damit eroberte dieses Gemüse im Jahr 2005 erstmals das oberste Treppchen vor Bohnen und Weißkohl.

Passend zur Fußball-WM: Die Thüringer Spargelfläche würde 505 Fußballfelder bedecken. Da lohnt doch der Anpfiff zum Spargelgenuss. Laut Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland bei 1,4 kg.

In Deutschland wurde auf knapp einem Fünftel der rund 107 800 (107 771) Hektar Gemüseanbaufläche Spargel angebaut. Die Fläche stieg von 2004 bis 2005 von 19 877 Hektar auf 21 088 Hektar (+ 6,1 Prozent). 18 117 Hektar bzw. 86 Prozent standen im Ertrag.

Thüringen führte im vergangenen Jahr nach vorläufigen Ergebnissen 159 Tausend Kilogramm Spargel im Wert von 462 Tausend Euro ein. Die Lieferanten waren Spanien (54 Prozent der Einfuhrmenge), Ungarn (37 Prozent), die Niederlande (8 Prozent), Österreich (knapp 1 Prozent), Peru und Thailand (zusammen knapp 1 Prozent). Frischer Thüringer Spargel wurde nicht exportiert.

Halten wir es mit Wilhelm Busch
   „Denn Spargel, Schinken, Koteletts
   Sind doch mitunter auch was Netts.“
Es gibt aber noch mindestens 1 000 andere köstliche Spargelgerichte. Spargel macht auch nicht dick, denn er besteht zu 93 Prozent aus Wasser und hat nur ca. 20 Kalorien je 100 Gramm.

Spargelanbauflächen